26. Januar 2021, 12:30-13:30, online (register here for reminder/calendar entry or join directly here with password "FUELS")

Immer wieder werden Aussagen über die Entwicklung des Rechts getroffen. Allerdings sind systematische Annäherungen rar. Traditionell fokussiert sich die Rechtswissenschaft vielmehr auf die umfassende Analyse einzelner Regelungen, die dann oftmals beispielhaft für die Feststellung allgemeiner Entwicklungslinien herangezogen werden. Demgegenüber steht die sozialwissenschaftliche Methode der quantitativen Inhaltsanalyse, die für die Auswertung von umfangreichen Samples genutzt wird und damit gerade auch das systematische Aufzeigen von Entwicklungslinien gestattet.

Am Beispiel der Diskussion um die Entwicklung der Strafgesetzgebung in Deutschland und Frankreich will dieser Vortrag aufzeigen, dass die sozialwissenschaftliche Inhaltsanalyse auch für die Analyse und den Vergleich von Änderungen in der Gesetzgebung nutzbar gemacht werden kann. So konnte gerade durch die Verbindung dieses sozialwissenschaftlichen Ansatzes mit juristischen Bewertungskategorien sowie Anforderungen der Rechtsvergleichung ein interdisziplinäres Erhebungsinstrument für einen systematischen Vergleich der Entwicklung der Strafgesetzgebung beider Länder entwickelt werden.

Neben einer detaillierten Vorstellung des Erhebungsinstruments sollen auch anhand der wichtigsten Ergebnisse dessen Chancen und Limitationen in den Blick genommen werden.