Laumond: Die Kartenspielmethode in der vergleichenden Kriminologie: Der Fall der geschlechtsbezogenen Gewalt in Deutschland und Frankreich
Bénédicte Laumond (Université de Versailles)
5 July 2022, 18:00 p.m., Van't-Hoff-Str. 8, Hörsaal I
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Die Kartenspielmethode basiert auf verschiedenen Vignetten, die Straftaten aus der leichten bis schweren Delinquenz im Detail beschreiben. Die Befragten nehmen diese fiktiven Fälle zur Kenntnis und müssen im Anschluss jeden Fall einer Strafe zuordnen. Ziel ist es, die Einstellungen und Haltungen zu den Delikten und Strafen zu identifizieren. Zum Thema geschlechtsbezogene Gewalt wurden 100 Laien aus Deutschland und Frankreich dazu aufgefordert, ihre Überlegungen darzulegen und eine Sanktion zu drei fiktiven Fällen zu verhängen. In diesem Vortrag geht es darum, zu bestimmen, inwiefern deutsche und französische Laien gemeinsame Strafvorstellungen gegenüber geschlechtsbezogener Gewalt teilen. Es wird gezeigt, dass die französischen Befragten punitiver sind als deutsche Befragten. Dieser Unterschied wird durch den Einfluss der Gesetzgebung und der öffentlichen Debatten auf die Publikumswahrnehmungen gegenüber Gewalt gegen Frauen erklärt. Die Berücksichtigung der soziodemographischen Merkmale der Befragten ermöglicht uns, die punitive Nachfrage in den untersuchten Ländern differenzierter zu erklären.
Time & Location
Jul 05, 2022 | 06:00 PM
Van't-Hoff-Str. 8
Hörsaal I