Hufeld: Jede Korrektur eine andere Note? Zur Objektivität juristischer Klausurbewertungen
Lecture with Clemens Hufeld (LMU Munich)
In dieser FUELS Lecture stellt Clemens Hufeld seine empirische Untersuchung zur juristischen Klausurbewertung vor. Die Studie ist in der Zeitschrift für die Didaktik der Rechtswissenschaft erschienen:
Clemens Hufeld, Jede Korrektur eine andere Note: Quantitative Untersuchung der Objektivität juristischer Klausurbewertungen, ZDRW 11 (2024), 59
Kurzzusammenfassung: In einem Experiment wurden dieselben 15 Anfängerklausuren von 23 Personen insgesamt 230 Mal korrigiert. Jede Klausur hat entweder 15 oder 16 Benotungen bekommen, jede Note von einer anderen Person. Die Unterschiede wurden statistisch analysiert, mit dem Ergebnis, dass die durchschnittliche Abweichung zwischen niedrigster und höchster gegebener Note bei 6,47 liegt und statistisch er wartbar nur 42% der vergebenen Noten pro Klausur ±1 um den Durchschnitt liegen. Theoretisch werden juristische Prüfungen als psychometrischer Test begriffen und das Strukturgleichungsmodell des juristischen Staatsexamens um die latente Variable „juristisches Können“ wird beschrieben. Das Experiment untersucht das erste der drei Hauptgütekriterien psychometrischer Tests – die Objektivität.
Time & Location
23 May 2024 | 9:15–10:45 a.m.
In-person
Henry Ford Building | Garystr. 35 | Audimax