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Ernst-Reuter-Gesellschaft verleiht Deutschlandstipendium in Gedenken an Dr. Andreas Fijal

Jurastudentin Luisa Kalinowski erhält Studienförderung zu Ehren des langjährigen Studiendekans am Fachbereich Rechtswissenschaft

Die freudige Nachricht hat Luisa Kalinowski während ihres Auslandssemesters in St. Gallen erreicht: Die Wahl der Auswahlkommission zur Vergabe des Deutschlandstipendiums in Gedenken an den im Februar 2024 verstorbenen Andreas Fijal ist auf sie gefallen. „Es ist eine Ehre, ein Stipendium mit diesem Namen zu erhalten. Ich freue mich darauf, mein Studium in seinem Sinne fortzuführen“, sagt die 22-jährige Jurastudentin im siebten Semester.

Andreas Fijal, langjähriger Studiendekan am Fachbereich Rechtswissenschaft, prägte die Ausbildung von Jurist*innen an der Freien Universität Berlin über zwei Jahrzehnte. Zeit seines Wirkens war es ihm ein großes Anliegen, die juristische Ausbildung im Interesse der Studierenden zu gestalten. Auch über die Grenzen der Freien Universität hinaus wird er als Verfechter eines integrierten juristischen Bachelors (LL.B.) in Erinnerung bleiben. Dieser Hochschulabschluss wurde an der Freien Universität unter seiner Leitung eingeführt, als nicht wenige Fachleute dieser Neuerung noch skeptisch gegenüberstanden.

Das Gedenkstipendium wurde durch die Halbe-halbe-Aktion der Ernst-Reuter-Gesellschaft (im Bild der Vorstandsvorsitzende Peter Lange) unterstützt. (Quelle:Privat)

Die Stifter des Deutschlandstipendiums, Professor Dr. Peter Raue und Dr. Felix Stang, sind dem Fachbereich seit langer Zeit als Lehrbeauftragte für Immaterialgüterrecht eng verbunden. Ohne Zögern erklärte Peter Raue spontan die Bereitschaft der beiden Förderer, eine*n vielversprechende*n Nachwuchsjurist*in „in dankbarer Erinnerung an den großartigen Andreas Fijal“ mit einem Deutschlandstipendium zu unterstützen. Einen ihrer zukünftigen Förderer lernte Luisa Kalinowski bereits während ihres Schwerpunktjahres im vergangenen Studienjahr kennen und schätzen. Ihr Fazit von der Vorlesung zum Urheberrecht bei Herrn Dr. Stang fällt ausschließlich positiv aus: „Durch seine Erzählungen aus der Praxis und seine erkennbare Leidenschaft für Urheberrecht bekam ich noch mal einen ganz anderen Zugang zur Rechtswissenschaft“, lobt sie rückblickend.

Bereits in ihrem ersten Studienjahr erhielt Luisa Kalinowski ein von der Kanzlei Freshfields gestiftetes Deutschlandstipendium. Diese frühe Förderung stellte eine wichtige Weiche in ihrer akademischen Laufbahn. Nach ihrem zweiten Semester absolvierte sie ein Praktikum in der Kanzlei. Die damals 19-Jährige, die nicht aus einem juristischen Elternhaus stammt, wurde durch dieses Praktikum in der Wahl ihres Studienfachs bestärkt. „Das Jurastudium hat mir immer viel Spaß gemacht. Es gab nichts zu lernen, wozu ich mich zwingen musste“, sagt sie heute mit Überzeugung.

Auch nach ihren Vorlesungen verbringt Luisa Kalinowski viel Zeit auf dem Campus. Ab ihrem zweiten Studienjahr war sie zwei Jahre lang als Mentorin tätig und begeisterte jüngere Kommiliton*innen vom Jurastudium und den extracurricularen Aktivitäten in Dahlem. Selbst während ihres Auslandssemesters betreute sie eine Gruppe internationaler Studierender, die sie beim Deutschlernen unterstützte.

Nach dem Abschluss ihrer Prüfungen in St. Gallen wird sich Luisa Kalinowski an der Freien Universität Berlin der Examensvorbereitung widmen. Sie kann es kaum erwarten, ihre vielfältigen Tätigkeiten auf dem Dahlemer Campus wieder aufzunehmen. Ganz besonders freut sie sich auf ihre Kolleg*innen im Tutorienprogramm. Dort gibt sie ihr Wissen als studentische Beschäftigte an Studierende der ersten drei Fachsemester weiter. „Der Austausch innerhalb dieser Gruppe ist so inspirierend und motivierend; man findet immer jemanden zum Fachsimpeln, und jedes Gespräch führt zu neuen Erkenntnissen“, sagt sie mit Vorfreude auf ihr Wiedersehen. Auch ihre studentische Tätigkeit im Team von Professor Dr. Olaf Muthorst erfülle sie mit Dankbarkeit für die „konstruktive und produktive Arbeit und den hochwertigen Austausch“.

„Mit Frau Kalinowski hat die Freie Universität Berlin die ideale Kandidatin für das Gedenkstipendium ausgewählt“, sagt Simon Roßmann, Referent für Studium und Lehre und langjähriger Mitarbeiter von Andreas Fijal. „Neben ihren herausragenden Studienleistungen engagiert sie sich in vielen Projekten, die Herr Fijal initiiert hat und für die er sich während seiner gesamten Amtszeit mit Leidenschaft einsetzte.“

Für das Studienjahr 2024/25 wurden insgesamt 12 Deutschlandstipendien an Studierende der Rechtswissenschaft verliehen. Der Fachbereich dankt allen Fördernden für ihr Engagement, gratuliert allen Stipendiat*innen aufs Herzlichste und wünscht den Stifter*innen und den Geförderten einen produktiven und inspirierenden Austausch!

Grit Rother

Deutschlandstipendiat*innen des Fachbereichs Rechtswissenschaft (Quelle: Fotobox)