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Gesprächsgruppe

Bewerbung - Gesprächsgruppen

Bewerbung - Gesprächsgruppen

Die Gruppe findet zurzeit nicht statt!

Seit Oktober 2013 läuft eine Gesprächsgruppe mit Studierenden und Gefangenen in der JVA Moabit, die die Doktoranden der Juniorprofessur für Strafrecht und Kriminologie gemeinsam mit Kirstin Drenkhahn organisieren. Seitdem ist eine weitere Gruppe in Moabit und eine Gruppe in der JVA Tegel hinzugekommen. Gesprächs- oder Freizeitgruppen von Studierenden für Gefangene gibt es an mehreren juristischen Fachbereichen in Deutschland (z. B. an der Universität Münster, Lehrstuhl Prof. Dr. Klaus Boers) und bereits seit 1985 Universität Mainz (Lehrstuhl Prof. Dr. Dr. Michael Bock). Ziel dieser Gruppen ist es, einerseits das Angebot an Außenkontakten und an Freizeitbeschäftigungen für Gefangene zu erweitern und andererseits Studierenden der Rechtswissenschaft einen persönlichen Einblick in den Strafvollzug zu verschaffen, um künftige Mitglieder der Richterschaft, Staatsanwaltschaft und Anwaltschaft auf die menschlichen Herausforderungen ihres Berufs vorzubereiten.

Aktuelles

Wir suchen neue studentische Teilnehmerinnen und Teilnehmer! Sie sollten den SPB 5 (Strafrechtpflege und Kriminologie) belegt oder bereits absolviert haben, denn es hat sich erwiesen, dass Studierende aus anderen Schwerpunktbereichen in der Regel nicht für die Gruppe geeignet sind. Es laufen folgende Gruppen:

  • In der JVA Moabit finden die Gruppen mittwochs nachmittags und freitags vormittags statt,
  • in der JVA Tegel (TA 2) findet die Gruppe montags am frühen Abend statt.

Gesucht werden Studierende für die Gruppe in Tegel sowie die Mittwochs-Gruppe in Moabit. Außerdem wollen wir in der Abteilung für Sicherungsverwahrte in der JVA Tegel eine Gruppe anbieten (freitags, 16:00-17:30 Uhr) sowie in der JVA für Frauen am Standort Pankow.

InteressentInnen melden sich bitte per E-mail bei Manuel Mika.

1. Worum geht's?

In der Gesprächsgruppe diskutieren Gefangene und Studierende über ein zuvor von der Gruppe festgelegtes Thema. Um alle mit dem nötigen Hintergrundwissen auszustatten, bereitet eine Teilnehmerin/ein Teilnehmer das Thema vor und hält zu Beginn des Treffens einen kurzen Inputvortrag. Dabei kann es um tagespolitische Themen gehen oder auch um Dinge, die nicht unmittelbar relevant für das Leben der Beteiligten sind - Hauptsache, es sind kontroverse Standpunkte möglich.

Zurzeit gibt es drei Gruppen, die alle 14 Tage stattfinden, davon zwei in der JVA Moabit und eine in der JVA Tegel. Jede Gruppe umfasst 7-9 Gefangene und 3-4 Studierende/Doktoranden. Alle Studierenden sind im Schwerpunktbereichsstudium oder haben den Schwerpunkt "Strafrechtspflege und Kriminologie" bereits abgeschlossen. Die Studierenden und Doktoranden treffen sich außerdem zu Nachbesprechungen.

2. Was bringt die Gesprächsgruppe den Gefangenen?

Die Gefangenen können von der Gesprächsgruppe in vielfältiger Weise profitieren. Zunächst wird ein Bezugsrahmen außerhalb der Anstalt angesprochen und damit eine andere Perspektive angeboten. Außerdem erweitert die Gruppe das Angebot an Freizeitmaßnahmen der JVA um eine Beschäftigung, bei der geübt werden kann, mit anderen zu diskutieren, eine Gesprächskultur einzuhalten, auf andere einzugehen und Probleme aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten. Außerdem können die Inhaftierten üben, einen kurzen Vortrag vorzubereiten und zu halten. Und vielleicht macht es auch einfach Spaß.

3. Was bringt die Gesprächsgruppe den Studierenden?

Die Studierenden haben ein besonderes Interesse am Strafrecht, Strafvollzugsrecht und an der Kriminologie. Insofern ist es wahrscheinlich, dass sie später beruflich mit Personen zu tun haben, die eine Straftat begangen haben. Auf diese soziale Situation bereitet die universitäre Ausbildung bekanntlich nicht vor. Durch die Gesprächsgruppe können sie lernen, mit Menschen in der besonderen Situation des Strafvollzugs umzugehen. Außerdem erleichtert dieser Zugang den Blick hinter die Straftat auf den Menschen, so dass die Studierenden ein besseres Verständnis für Straftäter im Allgemeinen und Gefangene im Besonderen entwickeln können und sich der Macht der Strafjustiz bewusst werden.

Einen Schein bringt die Teilnahme den Studierenden allerdings nicht, vielmehr ist die Gruppe für alle Beteiligten eine ehrenamtliche Freizeitmaßnahme, die praktischerweise an die Uni angebunden ist.

4. Und was kostet das Ganze?

Nichts. Nach dem Motto "umsonst und drinnen" engagieren sich Studierende, Doktoranden und Professorin ehrenamtlich in ihrer Freizeit.