Botanischer Garten
Der Botanische Garten beheimatet Pflanzen aus allen Teilen der Welt, dennoch bestimmt nicht die geographische Herkunft, sondern die biologische Verwandtschaft, wer neben wem steht. In 16 Gewächshäusern vereint wachsen zahlreiche sensible Kostbarkeiten der Tropen und Subtropen auf mehr als 6000 m2 Fläche. Wer nicht alles auf einmal will, geht den Weg der Spezialisten: In den Sumpf- und Wassergarten, in den Duft- und Tastgarten, zu den Arzneipflanzen oder den Nutzpflanzen. Was die Natur auf den ersten Blick verheimlicht, lässt sich im einzigen rein Botanischen Museum Mitteleuropas vergrößert und im Modell sehen: mikroskopisch kleine Organismen, Brennnesselhaare, Wurzelwerk und - wie eine Pflanze von innen aussieht.
1679 befahl der Große Kurfürst die Erweiterung seines Schöneberger Küchengartens zu einem kurfürstlichen Mustergarten. 1718 unterstellte der sparsame Soldatenkönig den Garten der Preußischen Akademie der Wissenschaften, weil er ihm zu teuer wurde. Um 1815 entstand das königliche Herbar. 1879 wurde daraus das königliche Botanische Museum, in dem die ständig wachsende Pflanzensammlung wissenschaftlich bearbeitet wurde. Allmählich wurde auch die Schöneberger Anlage zu klein. Der Umzug auf den ehemaligen Kartoffelacker der Domäne Dahlem war 1910 abgeschlossen. Heute machen rund 22 000 verschiedene Pflanzenarten auf 43 ha den Botanischen Garten zu einem der größten und vielfältigsten der Welt.