Grunewald
Zu einstigen Mauerzeiten wurde der Grunewald, das größte Waldgebiet im Westen der Stadt, von Spaziergängern und Radfahrern förmlich überlaufen. Heute vergißt man manchmal, daß man sich inmitten einer Millionenstadt befindet. Zu beiden Seiten wird der Grunewald von Wasser gerahmt: im Westen von der Havel, im Osten von der Seenkette. Durchschnitten wird der Wald von der "Avus", der als Rennstrecke gebauten Autobahn, und der parallel liegenden Eisenbahntrasse. Nur am S-Bahnhof Grunewald, am Hüttenweg, am Fischerhüttenweg und am Schlachtensee kann man die Autobahn unterqueren.
Grunewald ist aber auch ein teurer Ortsteil Berlins. Er ist durch eine Zusammenarbeit von Reichskanzler Otto von Bismarck und ein paar Bankern entstanden: In den 1880er-Jahren verkaufte der Preußische Staat nach persönlicher Intervention Bismarcks 234 Hektar des Forstes Grunewald an ein Bankenkonsortium, das sich zum Ziel gesetzt hatte, nach dem Muster der überaus erfolgreichen Villenkolonien Alsen und Lichterfelde ein noch aufwändiger angelegtes Wohnviertel zu errichten. Es entstand die spätere „Millionärskolonie Grunewald“. In diesem Zusammenhang wurde auch der Kurfürstendamm ausgebaut und so entstand seit 1889 an seinem westlichen Ende ein neues nobles Wohnviertel, die Villenkolonie Grunewald.