Der Ablauf
Der European Law Moot Court beginnt Anfang September jeden Jahres und endet im April des Folgejahres. Der ELMC gliedert sich dabei in eine schriftliche und eine mündliche Phase.
Die schriftliche Phase des Wettbewerbs beginnt am 01. September mit der Veröffentlichung des Sachverhalts im Internet. Anhand dieses Sachverhalts erstellen die teilnehmenden Teams zwei anwaltliche Schriftsätze für Ihre „Mandanten“, die sogenannten Written Observations. Jedes Team vertritt sowohl den Kläger („Applicant“) als auch den Beklagten („Defendant“). Die Aufgabe besteht darin die Positionen und die besten Argumente beider Seiten herauszuarbeiten und diese dem „EuGH“ zuzusenden. Bis zum 30. November haben die teilnehmenden Teams Zeit ihre Written Observations einzureichen. Aus allen Einsendungen werden die 48 besten Teams ausgewählt und zu den mündlichen Verhandlungen eingeladen.
Die mündliche Phase des Wettbewerbs beginnt Anfang Januar mit der Vorbereitung auf die mündlichen Verhandlungen im Rahmen der sogenannten Regional Finals. Die Regional Finals werden im Zeitraum von Februar bis März ausgetragen. Es finden vier Regional Finals mit jeweils 12 teilnehmenden Teams statt.
Jede teilnehmende Universität stellt sowohl ein Team, bestehend aus dem Vertreter des Applicant und dem Vertreter des Defendant sowie einen Generalanwalt oder Vertreter der Europäischen Kommission. Während Applicant und Defendant ihren Mandanten vertreten haben Generalanwalt und Kommissionsvertreter die Aufgabe ihre jeweilige Sicht auf den Sachverhalt darzulegen. Alle Teilnehmer „pleaden“ vor einer Richterbank bestehend aus Professoren, Anwälten, Kommissionsmitarbeitern, Richtern oder gar Generalanwälten des EuGH aus allen Teilen Europas. Im Rahmen der vier Regional Finals wird sowohl das beste Team als auch der beste Generalanwalt bzw. der beste Vertreter der Kommission ermittelt.
Die Sieger der vier Regional Finals werden Mitte April zum All European Final in den EuGH nach Luxemburg eingeladen. Im Sitzungssaal des EuGH tragen die besten Teams ihre Plädoyers dann vor einer Richterbank bestehend aus sieben Richtern des Europäischen Gerichtshofs vor.