Ablauf und Organisation
Ablauf
Der Soldan Moot ist ein nationaler Wettbewerb und erstreckt sich üblicherweise über einen Zeitraum von Ende Juni bis Anfang Oktober. Er ist dabei in eine schriftliche und eine mündliche Phase unterteilt.
In der schriftlichen Phase werden je ein Schriftsatz für die Klägerseite und ein Schriftsatz für die Beklagtenseite verfasst, wobei die Teams hierfür jeweils etwa einen Monat Zeit haben.
Nach Abgabe des Beklagtenschriftsatzes beginnt die mündliche Phase. Bei dieser finden nach der Vorbereitungszeit schließlich im Oktober die mündlichen Verhandlungen in Hannover statt. In der mündlichen Phase wird der Fall wie in einer echten mündlichen Verhandlung vor einem Einzelrichter am Landgericht verhandelt. Simuliert wird eine mündliche Verhandlung, eine Beweisaufnahme findet dabei jedoch nicht statt.
Teams und Aufteilung
Die Studierenden nehmen am Soldan Moot in Teams mit mindestens vier Teilnehmern teil. Die Teilnehmer schreiben dabei die Kläger- und Beklagtenschrift gemeinsam als Team. In den mündlichen Verhandlungen in Hannover treten dann jeweils zwei Teammitglieder als Klägervertreter und zwei Teammitglieder als Beklagtenvertreter auf. Die konkrete Zahl der von der FU entsandten Teams richtet sich jedes Jahr nach der Anzahl der interessierten Studierenden, denen eine Teilnahme ermöglicht werden kann.
Ziel des Wettbewerbs
Am Ende des Soldan Moots werden die Teilnehmer in vier Kategorien (bester Klägerschriftsatz, bester Beklagtenschriftsatz, beste mündliche Leistung in der Vorrunde, Sieg im Finale) bewertet. Beurteilt werden die von den Studierenden erbrachten Leistungen in den Vorrunden zunächst von zwei Juroren. Dabei werden sowohl die Einzelleistung der Plädierenden als auch die Teamleistung bewertet. Die Punkte werden nach dem aus dem Studium bekannten System vergeben. Die Juroren vergeben ihre Punkte unabhängig voneinander. Das Halbfinale und das Finale werden dann von drei Juroren entschieden.
Unabhängig von der Platzierung in den vier bewerteten Kategorien nehmen die Teilnehmenden wertvolle Erfahrungen aus dem Wettbewerb mit. Sie werden mit der forensischen Tätigkeit eines Rechtsanwalts vertraut gemacht, indem sie als Interessensvertreter einen Fall rechtlich analysieren, Beweismittel würdigen und Rechtsmeinungen formulieren. Dabei müssen sie sich auch mit den Gegenargumenten auseinandersetzen und das Gericht schließlich von ihrer Position überzeugen. Neben juristischen Kenntnissen und Fähigkeiten erlernen Studierende dabei auch sogenannte „Soft-Skills“ wie die freie und spontane Rede im juristischen Kontext. Außerdem stehen Argumentationskultur und Teamwork im Mittelpunkt des Wettbewerbs.
Unterstützung und Vorbereitung der Teilnehmer
Die Teilnahme der FU am Soldan Moot ist den Lehrstühlen von Herrn Univ.-Prof. Muthorst und Herrn Univ.-Prof. Lomfeld zugeordnet. Das Coaching des Teams übernehmen jedoch überwiegend ehemalige Teilnehmer der FU. Hierdurch zeichnet es sich insbesondere durch die große Nähe zum Wettbewerb in Hannover und dem herausragenden Engagement der ehrenamtlichen Coaches aus.
Seit dem Sommersemester 2020 wird die Teilnahme am Soldan Moot durch den Kurs „Anwaltliche Kompetenzvermittlung und das Medium Moot Court“ begleitet. Dieser vermittelt die Grundlagen der anwaltlichen Tätigkeit in Bezug auf das Schreiben von Schriftsätzen und die mündliche Verhandlung. Hierzu ist der Kurs zeitlich auf den Ablauf des Soldan Moot abgestimmt, sodass das Team der FU durch die Teilnahme wertvolles Basiswissen vermittelt bekommt. Weitere Informationen zum Kurs „Anwaltliche Kompetenzvermittlung und das Medium Moot Court“ finden sich immer im aktuellen Vorlesungsverzeichnis.
Die Teilnahme am Kurs kann man sich als Schlüsselqualifikation anrechnen lassen, aber auch die Teilnahme am Moot Court selbst bringt entsprechende Leistungspunkte, sodass Studierende nach einer Teilnahme die nach der Studien- und Prüfungsordnung erforderlichen Schlüsselqualifikationen vollständig absolviert haben.