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Vortragsreihe „Tarifbürgerschaft – Tarifautonomie und demokratische Staatlichkeit“

17.05.2023 | 18:00 - 20:00

Tarifbürgerschaft – Tarifautonomie und demokratische Staatlichkeit

Die Tarifautonomie ist angeschlagen. Die Anzahl tarifgebundener Betriebe ist seit 1990 ebenso stark zurückgegangen wie der Organisationsgrad der Gewerkschaften. Zugleich bekennen sich auf der Arbeitgeberseite immer weniger Unternehmen zum Tarifvertragssystem, was nicht zuletzt an der Mitgliedschaft in Arbeitgeberverbänden ohne Tarifbindung beobachtet werden kann. Eine mögliche Stützung der Tarifautonomie durch vermehrte Allgemeinverbindlicherklärung wird blockiert.

Aber was bedeutet diese Lage für die politische Demokratie, wenn die tarifliche Mitgestaltung von Lohn und Arbeitsbedingungen kaum noch stattfindet, wenn tarifpolitisch zentrale Frage nicht mehr zwischen den Tarifpartnern ausgehandelt werden? Wie wirkt es sich auf die demokratische Ordnung aus, wenn den Beschäftigten die Wahrnehmung ihrer Rechte unmöglich wird und Demokratie wieder am Werkstor endet? Welche Bedeutung also hat die Tarifautonomie für die demokratische Staatlichkeit? Welche Notwendigkeit besteht vor diesem Hintergrund, das Tarifvertragssystem zu stabilisieren?

Diese und weitere Fragen werden im Rahmen der interdisziplinären Vortragsreihe „Tarifautonomie und demokratische Staatlichkeit“ diskutiert. Die Rolle und Funktion der Tarifautonomie in und für die politische Demokratie wird in fünf Vorträgen von Wissenschaftler*innen aus der Politik-, Sozial-, und Rechtswissenschaft in den Fokus genommen, um einerseits die Bedeutung der Tarifautonomie für die moderne Demokratie herauszuarbeiten und andererseits das Konzept von politischen Tarifbürgerrechten theoretisch zu konkretisieren.

Zusammen mit dem Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung laden wir Sie als Promotionskolleg „Gerechtigkeit durch Tarifvertrag“ an der Freien Universität Berlin herzlich ein, mit uns zu diskutieren. Die Vortragsreihe findet im Mai immer mittwochs um 18 Uhr im Hörsaal 21A im Otto-Suhr-Institut (Ihnenstraße 21, 14195 Berlin) der Freien Universität Berlin statt.

Programm

  • 03.05.: Wolfgang Streeck (Köln): Doppelherrschaft? Parlamentarische Demokratie und Tarifautonomie
  • 10.05.: Stefanie Hürtgen (Salzburg): Sinnvolle Arbeit, Tarifautonomie und soziale Demokratie
  • 17.05.: Ingrid Artus (Erlangen/Nürnberg): Tarifautonomie: Zwischen Institutionalisierung und Klassenkampf
  • 24.05.: Thorsten Schulten (Düsseldorf/Tübingen): Tarifautonomie und Wirtschaftsdemokratie
  • 31.05.: Florian Rödl (Berlin): Tarifbürgerschaft" - Arbeitnehmerrechte als politische Rechte

Zeit & Ort

17.05.2023 | 18:00 - 20:00

Otto-Suhr-Institut Hörsaal 21A

Weitere Informationen

Vortragsübersicht