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Neuerscheinung: Die Juristische Fakultät der Universität Heidelberg im ersten Nachkriegsjahrzehnt

News vom 30.06.2024

Am 30. März 1945 brachten die US-amerikanischen Streitkräfte Heidelberg unter ihre Kontrolle und schlossen unverzüglich die dortige Universität. Nur wenige Wochen später trafen sich u.a. Gustav Radbruch und Walter Jellinek, die nach der sog. Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 bzw. 1936 die Universität hatten verlassen müssen, und planten den Neubeginn der juristischen Ausbildung und Forschung. Insbesondere Jellinek prägte im folgenden Jahrzehnt maßgeblich die Entwicklungen an der Heidelberger Fakultät. Torben Ellerbrok und Paul Hüther (Universität Heidelberg) haben sich in den Archiven auf Spurensuche zu dieser Zeit begeben. In ihrem Beitrag, der nunmehr in der Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte erschienen ist, zeichnen sie ein Bild von den Biographien der ersten Studierenden und Promovenden, die durch die langen Kriegsjahre gezeichnet waren. Der Beitrag widmet sich ferner den wüsten persönlichen Auseinandersetzungen unter den Lehrenden sowie den ersten Vorlesungen, die teilweise dezidiert darauf abzielten „die Studierenden vom Unrechtsstaat der vergangenen 12 Jahre zum Rechtsstaat zurückzuführen“, teilweise schnell zum Programm der Weimarer Zeit zurückkehrten. Damit ergibt sich ein weiterer Puzzlestein zu einem Gesamtbild der Nachkriegshistorie an den 16 juristischen Fakultäten in der frühen Bundesrepublik.

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